»Es geht Jens Wolf selbstverständlich nicht darum, einen Stella oder Noland partiell so zu malen, als wäre dies der erste, den die Welt ?wieder? zu Gesicht bekommt. Ein anderes Beispiel, wie Covern in der Kunst auch brauchbar funktionieren kann, liefern seine Bilder, die explizit Standardwerke von Josef Albers aufgreifen. Diese bleiben im Vergleich zu sonstigen Arbeiten sehr dicht am Original. Jens Wolfs Eingriffe sind dafür umso prägnanter. Das ineinander geschachtelte Rechteckprinzip wird lustig aufgebrochen, indem allen Rechtwinkeln eine parallelogrammartige Verschiebung zugemutet wird. Entscheidend ist hier nicht die als Jux vollzogene Verzerrung eines Moderne-Klassikers, sondern hinzu kommt die entsprechende treffsichere Umjustierung der Farbwerte, die das Ausgangsbild entsprechend umcodiert. HIer wird mit leicht verschobenem Instrumentarium die Rekapitulation eines modernen Mythos realisiert, die diesen erfrischend neben sich treten lässt angesichts dieser Replik. Also keine sentimentale Zeitreise, die sich ausschließich von schönen alten Leichen nährt, ohne jegliches Zutun von Eigenkapital.« (Gunter Reski)
Künstlerstätte Schloss Bleckede und Alimentation Generale Art Contemporain (Nosbaum & Reeding); mit einem Text von Gunter Reski (deutsch, englisch, französisch)
Frankfurt/Main, 27 x 21,5 cm, 36 S., 18 Farbabb., Broschur
ISBN 978-3-936919-67-7