Weltverluste und Weltfluchten
Menschen werden von Verlusten betroffen oder sie betreffen andere durch ihr Verschwinden. Für die ersten herrscht Trauer und Verzweiflung. Teile ihrer Kultur verlieren sich. Während der Moment des Verschwindens und das aktuelle Leiden noch zum millionenfach gesendeten Medienspektakel werden, schenken die Medien den Vorgeschichten und Spätfolgen, den alltäglichen Dramen und schleichenden Verlusten wenig und schon bald gar keine Aufmerksamkeit mehr. Dies gilt für Zerstörung und Vertreibung ebenso wie für private Tragödien und die alltäglichen Facetten der Krise des Subjekts in den Wohlstandsgesellschaften. Gerade aber das Unsichtbarwerden und Unsichtbarsein in der Medienwelt wird von vielen Künstler/innen aufgegriffen. Sie suchen nach Darstellungsformen, die Verluste von Welt öffentlich machen, sie adressieren, sie schließlich offen bewahren und auf die Zukunft hin wenden. Hartware MedienKunstVerein, Dortmund (27. Aug. - 30. Okt. 2005): Association apsolutno, Renaud Auguste-Dormeuil, Maja Bajevic, Emanuel Licha, Lutz Dammbeck, Carl Michael von Hausswolff, Thomas Nordanstad, Thomas Köner, Christine Lemke, Via Lewandowsky, Alice Miceli, Aernout Mik, Multiplicity, Oliver Pietsch, Birgit Schlieps, Wolfgang Staehle, ubermorgen, Ina Wudtke; mit Textbeirägen von Susanne Ackers, Kurt Eichler, Inke Arns, Francis Hunger, Tom McCarthy, Ute Vorkoeper und Frank Stühlmeyer (deutsch/englisch)Frankfurt/Main 2005, 144 Seiten, ca. 100 Farbabb., 24 x 17 cm, gebunden
ISBN 978-3-86588-173-1