»Politik ist Besitz«, behauptete Norman Mailer 1968 und meinte damit, dass jede politische Handlung von privaten Interessen bestimmt wird. Machtverhältnisse sind die Grundlage aller Gesetze und gesellschaftlichen Reglements. Politische Handlungen sind mit der Machtfrage eng verknüpft. Wenn Politik auf einer abgehobenen Repräsentanz beruht, droht der Machtanspruch schnell zum Selbstzweck zu werden, der ein verantwortungsvolles politisches Gestalten ersetzt. Machtansprüche finden sich in allen Bereichen der Gesellschaft: Schule und Universität, Gesundheits- und Sozialfürsorge sind genauso besetzt wie wirtschaftliche Produktion, kommerzieller Verbrauch, kulturelles und öffentliches Leben oder die Privatsphäre. In allen Bereichen gibt es Gewalt und Hierarchien, finden sich Kontrolle, Ausgrenzung und Einflussnahme Die medienübergreifende Darstellung des Themas durch Fotografie, Video, Skulptur und Installation bis hin zu Malerei und Zeichnung, verdeutlicht das große Spektrum künstlerischen Ausdrucks und die unterschiedlichen Lesarten der Künstler und Künstlerinnen. (Maik Schlüter)
>br/>Katalog zur Ausstellung im Kunstrraum Kreuzberg mit folgenden Künstlerinnen und Künstlern: Martin Dammann, Felipes Dulzaides, Gerdine Frenck, Caroline Hake, Korpys/Löffler, Bettina Lockemann, Thomas Moecker, Cornelia Renz, Eliezer Sonnenschein
Hrsg. von Maik Schlüter.
Frankfurt/Main 2005, 56 Seiten, 32 Farbabb., 30 x 24 cm, broschiert
ISBN 978-3-86588-113-7