To Serve and to Observe. von Lukasz Chrobok & Christoph Faulhaber
Der gesamte Kulturraum der Zivilisation setzt sich aus voneinander abgetrennten Territorien zusammen, die in ihrer Dimension von jener des Nationalstaates bis zu der eines Hauses reichen. Unsere segmentierte Welt ist das Ergebnis von Territorialisierungen, deren Ziele es ist, durch die Eingrenzung von bestimmten Räumen Kontrolle auszuüben- kein Raum also ohne Kontrolle, keine Kontrolle ohne Raum. Folglich bedeuten all die neuen, von Kameras, Sicherheitskräften und Rollgittern dominierten und ?privat? bewirtschafteten Räume, die uns als Ahnen der Agora begegnen, noch keine Veränderung des Raumbegriffs. Aber sie zerstören die Illusion, dass dieser Raum einer Allgemeinheit gehören könnte. Erst die Kameras machen deutlich, dass dahinter stets eine Macht und ein Besitzverhältnis existieren. Nicht der unkontrollierte und vermeindlich unbesetzte Raum kommt uns abhanden, aber der öffentliche Raum als Vision. Jeder Bürger, der mit einer Handy-Kamera ausgerüstet ist, stellt längst einen Teil einer gigantischen Bilder- und Überwachungsflut dar, die bereits auf diese Weise aus dem öffentlichen Raum einen durch und durch sichtbaren Raum macht. Aristoteles hat die Idealstadt politischer Teilhabe einst nach den Kriterien der Hör- und Sichtbarkeit des Einzelnene bemessen. Unser Unternehmen Mister Security verdeutlicht, dass seine Utopie auf denkwürdige Weise wahr geworden ist.Frankfurt/Main 2007, 56 Seiten, 42 farb. Abb., 29,7 x 23 cm, broschiert, Deutsch/Englisch
ISBN 978-3-86588-385-8