Text Revue Realismus

Diese Publikation bildet mehr als die Fortsetzung des Zeitschriftenprojektes ?Text?, die Hervorhebung des Begriffes ?Realismus? zum Titel markiert im Unterschied zu den bisher Erschienenen eine deutlichere Ausrichtung auf die jeweils eigenständige Publikation sowie eine stärkere Betonung des Anthologiecharakters. Versammelt werden wiederum in gleicher Anzahl Bilder und Texte; der thematische Zusammenhang ist explizit vorgegeben, doch folgen ihm die einzelnen Beiträge nicht in dem Sinne, daß sie den Begriff illustrieren bzw. erläutern sollen. Das Thema des Heftes wird nicht vor allem auf der Ebene des Diskurses, vielmehr formal durchgeführt.

Die verschiedenen Auslegungen des Wirklichkeitsbegriffes, die Formvarianten des Gegenständlichen, das komplexe wie dialektische Verhältnis von Subjekt und Objekt, Wahrnehmung und (Außen-)Welt, Idee und Figur ? diese Auseinandersetzungen finden vornehmlich innerhalb der Beiträge statt; Referenzen zeichnen sich eher unversehens ab, als daß sie vom Herausgeber abgerufen wären: Bemerkungen zu Wahrnehmungsgesetzen in einem Text von Jean Clair lassen sich in einer Photoarbeit von Marc Räder fast beispielhaft nachvollziehen, eine Anspielung in dem Text über Dalis Schriften fände einen Anhaltspunkt in dem Gemälde von Ingres ? doch stehen diese Beiträge nicht nebeneinander, während es in anderen Fällen (Plessen, Johns) sehr wohl direkte Verweise gibt; das Gespräch mit Jonathan Meese bildet hingegen einen zentralen Umschlagplatz für manche Idee und Formulierung des übrigen Heftes.

Hrsg. von Andreas van Dühren; mit Beiträgen von Vittorio Santoro, Andreas van Dühren, Ulrike Pfeiffer, Roland Barthes, Ivan Nagel, Aurore Reinicke, Christoph Asendorf, Larry Sultan / MiKe Mandel, Charline von Heyl, Jean-Auguste Baptiste Ingres, Jonathan Meese, Roberto Orth, Marc Räder, Peter Kemper, Beatrix Opolka, Sanna Kannisto, Adrienne Bach, Jasper Johns, Harriet Bosse, Magnus Plessen, Daniel Marzona, Jean Clair, Günter Tuzina, Oskar Pastior, Katrin von Maltzahn.