»Mein Atelier ist meine Küche und alle zutaten sind erlaubt.« Wiederholt und mit verschiedenen Mitteln ? Malerei, Performance, Video, Manifeste, Intervention und Kochkünste ? führt Nicoletta Stalder (geb. 1972) dem Kunstbetrieb eine Energie zu, welche der herkömmlichen Ausstellung fast trotzig zuwider läuft. Nicoletta exponiert sich mit Aktionen und Manifesten, die den aktuellen Kunstbetrieb kokett aufs Korn nehmen. Ihren Aktionsraum richtet sie sich außerhalb der theoretischen Debatten ein Umso intensiver arbeitet sie an einem Netzwerk von Kunst- und Kulturschaffenden, die zu Gunsten ihres kreativen Tuns einen eigenständigen Weg eingeschlagen haben und dafür auch finanzielle Engpässe in Kauf nehmen.30 Tage bringen die Künstlerin nicht in Verlegenheit. In die Basler Kunsthalle eingeladen, bot sie selbst als Gastgeberin ihre langsam gewachsenen Beziehungsnetz eine Plattform an. Klein- und Kleinstunternehmen gaben dem Publikum in täglichen Veranstaltungen Einblick in ihre jeweils eigenständige Ökonomie. Die Gäste sangen, spielten, tanzten, zauberten oder gingen einem handwerklichen Beruf nach, Ergebnis waren Texte, Hüte, Bilder, Sound oder eine Kletterwand.
Die lose in die Mappe eingelegten Fotografien, die während des gesamten Projekts angefertigt wurden, sind vor allem Werk- und Installationsaufnahmen, halten aber auch vereinzelt Gesprächsmomente fest. Die Auswahl der Bilder wie auch die Texte, in denen die Autorinnen und Autoren von ihnen frei gewählte Augenblicke beschreiben, entsprechen jener Infragestellung des Werkbegriffs, die Nicoletta Stalder betreibt.
Kunsthalle Basel (17. Okt. - 16. Nov. 2003); hrsg. von Adam Szymcyck; mit Textbeiträgen von Adam Szymcyck, Isabel Zürcher, Jolanda Bucher, Annemarie Maag, Jolanda Eggenberger, Frantiska & Tim Gilman-Sevcik, Samuel Herzog, Nele Stecher und Nicoletta Stalder (deutsch)
Frankfurt/Main, 24 x 18 cm, Mappe mit eingeheftetem Textbooklet (40 S.) und 72 Farbabb., lose eingelegt (je ca. 24 x 18 cm)
ISBN 978-3-937577-17-3