St. Petrischnee versammelt exemplarisch Positionen der 60er und 70er Jahre, die versuchten, die alten Regelwerke der Kunstgeschichte und der Gesellschaft zu erweitern oder zu überwinden. Selten wurde so radikal vorgegangen und die Elterngeneration in Angst und Schrecken versetzt. Eine ganze Jugendgeneration war im Aufbruch, um gegen die Auswirkungen des kalten Krieges anzugehen, gegen die kleinbürgerliche Verlogenheit und Engstirnigkeit, gegen die atomare Aufrüstung und den Vietnamkrieg. Subversive Strategien wurden diskutiert und ausprobiert. Aus dieser Aufbruchstimmung heraus versuchte die junge Generation, dem Diktat des Modernismus zu entkommen und auch mit der damals vorherrschenden Kunstrichtung der Minimal Art zu brechen. Ansätze der partizipatorischen Environments zeichneten sich bereits ab, wurden aber erst Jahre später weiter verfolgt.
migros museum für gegenwartskunst, Zürich (15. Juni bis 11. Aug. 2002): Theo Altenberg, Michel Auder, Marc Camille Chaimowicz, Neville D?Almeida, Yayoi Kusama, Manon, Gustav Metzger und Hélio Oiticica, ed. Heike Munder.
Frankfurt/Main 2002, 112 Seiten, ca. 60 Farbabb., broschiert
ISBN 978-3-936919-22-6