Neben frühen Beispielen der Selbstvermarktung oder Selbstvermittlung durch Künstler, wie etwas Joseph Beuys oder Klaus Staeck, lässt sich in den letzten Jahrzehnten eine zunehmende Verwischung der Grenzen zwischen Sammler, Galeristen, Kuratoren, Kritikern und Künstlern ausmachen, wobei die Übernahme verschiedener Rollen in der Regel dem Erreichen einer größeren Öffentlichkeit dient.
Als eine Kosequenz aus dieser Entwicklung kann die Vorgehensweise des Leipziger Künstlers Tilo Schulz (geb. 1972) gesehen werden, der die Vermittlung des künstlerischen Werks anderer zum Inhalt seiner Projekte macht. Dabei setzt er klassische Werbematerialien ein wie Plakate, Postkarten, Pressemitteilungen, organisiert Vorträge und produziert Publikationen: die Vermarktungsstrategien werden wichtiger als die Ausstellung selbst. Oder, wie Vincent Pécoli seinen Text überschreibt: »The world is full of exhibitions, more or less interesting; Tilo Schulz does not wish to add any more.«
mit Textbeiträgen von Peio Aguirre, Ulrike Groos und Vincent Pécoli (deutsch/englisch/französisch/spanisch)
Frankfurt/Main, 22 x 23 cm, 96 S., 58 Abb., Broschur
ISBN 978-3-934823-18-1