Sei es der versonnene Blick der porträtierten Figuren, die visuell vibrierenden Oberflächen der abstraktenBildfindungen oder die unendlichen Wolkenlandschaften da und dort - Rogado betreibt ein subtiles Spiel mitverschiedenen Bildtraditionen. Von romantischem Gedankengut, über surrealistische Traumbilder hin zurkonstruktiven Formensprache der 50er und ihrer Auswüchse in der Op-Art bedient sich Giacomo SantiagoRogado der unterschiedlichsten Stile. Dies aber nicht im Sinne von Zitaten, sondern im Ausloten derMöglichkeiten der Malerei an sich. Ganz in der Tradition des Genres kann man Rogados Arbeiten als Fenster zueiner anderen, entlegenen, vielleicht auch vergangenen Welt verstehen, die aber fern jeglichenWahrheitsanspruchs einzig das Machwerk unserer Imagination ist. Im Warten, in Kontemplation und imInnehalten allein kann unser Blick all dies erfahren - kaum verwunderlich, dass uns Rogados Malerei wenigandere Möglichkeiten lässt, als eben hinzuschauen.Giacomo Santiago Rogado schafft im Kombinieren und Zusammenführen der unterschiedlichsten Form- undBildwelten einen sehr individuellen künstlerischen Kosmos, in dem er sich zum Ziel gesetzt zu haben scheint,anhand der Malerei die Eigenschaften und Funktionen des Bildes zu erfahren.
Mit einem Essay von Ulrich Loock.
The dreamy glance of the portrayed characters, the visually vibrating surfaces of the abstract compositions or theinfinite landscapes of clouds ? Rogado plays a subtle game with various artistic traditions. Starting from romanticideas, via surrealistic visions to the constructive form-language of the 50ies and its outgrowths in Op-Art, Rogadouses the most varying styles ? not in terms of quotations, but rather in examining the potentials of painting itself.According to the traditions of the genre, one can perceive Rogado?s works as a window to another, remote,possibly past world, created by our imagination. Only in waiting, in contemplation and backpedalling, one canexperience all this ? and indeed, Rogado?s paintings almost force us too look at them.By combining and consolidating different forms and images, Giacomo Santiago Rogado creates a very individualartistic cosmos, in which he supposedly aims to examine the qualities and function of the image ? with the help ofpainting.
With an essay by Ulrich Loock.
Berlin 2010, 72 Seiten, ca. 60 Abb., 21 x 30 cm, broschiert, Englisch/Deutsch/Spanisch
ISBN 978-3-86895-125-7