Die Publikation dokumetiert João Onofres jüngste Arbeiten. Die auschließlich aus Videos bestehende Serie thematisiert die Rolle des Bildes als Mittel der Repräsentation bestimmter Aktionen.
Gemeinsam ist diesen Videos der starke Performance-Aspekt, der Charakteristika der Videokunst der frühen 60er Jahre aufgreift. João Onofre entwirft Versuchsanordnungen, Performance-Situationen für seine Darsteller, deren Verlauf von der Kamera aufgezeichnet wird und damit auch Länge und Umfang der Arbeiten bestimmen.
»Onofres Arbeit folgt einer konzeptuellen Tradition, in der die offensichtliche Selbstverständlichkeit dessen, was wir als Kunstwerk begreifen, untersucht und vom Kunstwerk selbst vereinnahmt wird. Aber dadurch, dass er in einem Raum operiert, der soziale Organisationsstrukturen, kulturelle Normen und künstlerische Technologien kombiniert, ermöglicht Onofre es dem reflexiven Kunstwerk, auf die vorbestimmten Systeme einzuwirken, die den Unterbau des sozialen und kulturellen Lebens liefern. Kritisch gesehen sind diese Systeme nicht frei von Fragen der Macht, von Hierarchien und Ungleichheiten. Die Situationen, die Onofre aufzeigt, werden zu Mikrokosmen dieser Spannungen, weil die Darsteller in eine selbstkritische Reflexion versetzt werden, die ein normales Ausfüllen ihrer konventionellen Rollen verhindert.« (JJ Charlesworth)
Magazin 4 Vorarlberger Kunstverein, Bregenz (19. März ? 2. Mai 2004); M4 disjecta - Schriftenreihe des Magazin4, Bd. 3; mit einem Text von JJ Charlesworth und einem Interview mit João Onofre von Gerald Matt (deutsch/englisch)
Frankfurt/Main, 16 x 12 cm, 55 S., 8 Abb., Broschur
ISBN 978-3-937577-27-2