Medienkunst aus Estland, Lettland und Litauen
Mit allem zu rechnen bedeutet so viel wie »auf alles gefasst zu sein, da man nicht weiß, was kommt ? in einer Zeit, in der alles möglich ist (oder scheint)«. So verstanden, bezieht der Ausstellungstitel sich auf persönliche Geschichten und allgemeine Geschichte, auf individuelle Erfahrungen im Kontext der kollektiven Vergangenheit. Kurz: Es geht um die Frage der Situierung des Selbst, um die Frage der Herkunft, der Identität ? und damit verbunden, um die Frage nach der Zukunft. Der Titel hat aber auch eine ökonomische Bedeutung und bezieht sich auf den extremen wirtschaftlichen Anpassungs- und Erfolgsdruck, der mit dem radikalen Wandel von einer Planwirtschaft sowjetischer Prägung zu einem marktwirtschaftlich organisierten Wirtschaftssystem im Rahmen der Europäischen Union auf die Einzelnen und die Gesellschaft entsteht. »mit allem rechnen« versammelt Arbeiten zu Identität und Ökonomie und fragt, wie der und die Einzelne in Zeiten eines schnellen, globalisierten Kapitalismus mit dessen Auswirkungen umgeht.Museum am Ostwall (16. Mai - 23. Juli 2006), Hartware MedienKunstVerein ? PHOENIX Halle Dortmund (20. Mai - 16. Juli 2006): Joana Deltuvaite, Gints Gabrans, Aurunas Gudaitis, Tiia Johansson, Kai Kaljo, Raivo Kelomees, Girts Korps, Elina Lihacheva, Gintaras Makarevicius, Eleonore de Montesquiou, Katrina Neiburga, Mark Raidpere, Arturas Raila, Egle Rakauskaite, Martins Ratniks, RIXC, Kriss Salmanis, Daiga Kruze, Laura Stasiulyte, Killu Sukmit / Mari Laanements, Jaan Toomik, Nomeda & Gediminas Urbonas, Arturas Valiauga, Mirjam Wirz; hrsg. von Inke Arns & Kurt Wettengl; mit Textbeiträgen von Anders Härm, Nicole Grothe, Francis Hunger, Lolita Jablonskiené und Mara Traumane.Frankfurt/Main 2006, 160 Seiten, ca. 80 Abb., 23,5 x 17 cm, gebunden, deutsch/englisch
ISBN 978-3-86588-253-0