Christoph Meiers Thema sind die performativen und narrativen Potenziale der Medien und Präsentationsformate selbst. Kennzeichnend für die von ihm inszenierten Situationen sind einerseits sein geometrisch-abstraktes Formenvokabular und andererseits das Erscheinen der verwendeten Objekte als Repräsentanten einer Handlung.
Ausstellungen sind für Christoph Meier nur ein Moment, eine punktuelle Präsentation für die Öffentlichkeit, ein Diskussionszeitpunkt ? etwas, das sich zuspitzt und wieder abfällt. Für seine Ausstellung in der Secession realisiert er bereits einige Monate zuvor vor Ort eine Anordnung, die er dann für die eigentlichen Ausstellung zu einer neuen Situation weiterentwickelt, und zeitlich parallel im Katalog und einer ihm eingegliederten Broschüre variiert. Die dem Projekt zugrundeliegende Struktur ist eine der Kopie, Wiederholung und Abwandlung ? Patrizia Dander beschreibt sie in ihrem Text treffend mit der Metapher des Echoraums.
Darüber hinaus zählt Etwas-zu-kopieren für Meier zu den wichtigsten Verfahren künstlerischer Formfindung. Die Kluft, die sich zwischen dem Original, seiner Kopie und weiteren Kopien auftut, bezeichnet eben jenen Raum der Handlung, den seine Objekte repräsentieren. ?In den Prozess des Kopierens Fehler einzubauen, das ist dann die Freiheit, oder auch die Notwendigkeit, wenn man so will, damit man auch etwas Neues macht. Die Quelle existiert dabei nur als eine solche und als ein Grund etwas zu machen.? (Christoph Meier)
While the situations staged by Christoph Meier are characterized by an abstract, geometrical formal vocabulary, the objects used appear to represent a plot. The emphasis here is on the performative and narrative potential of the media and presentation formats themselves.
For Christoph Meier, exhibitions are only a moment, an isolated presentation for the public, a time for discussion?something that comes to a head and then subsides again. His current exhibition in the Galerie was preceded by work he did at the Secession in November 2010. He has developed the layout of this previous show into a new exhibition situation, with parallel variations in a brochure and in the catalog. To describe this, Patrizia Dander uses the metaphor of an echo room.
Alongside the motifs of duplication, doubles, and repetition, copying is a central theme in Christoph Meier's exhibition: the existence of the original and the copy, plus a copy of the copy, strongly suggest not only a plot, but also a system and a structure. This manifests itself on various levels: For Meier, copying something is among the most important procedures of artistic creativity. "Copying something, mixing it with itself, duplicating it, is a very obvious, helpful way of altering an object; also as a way of freeing it and oneself if an impasse has been reached." (Christoph Meier)
Hg. Secession
Berlin 2011, 96 Seiten, zahlr. Abb., 23 x 31 cm, broschiert, Deutsch/Englisch
ISBN: 978-3-86895-140-0