Multiple Exposure.
Unsere Alltagswahrnehmung ist stets medial durchdrungen, Imagination und Projektion prägen den Alltag, aber auch unsere Entwürfe von Vergangenheit und Zukunft maßgeblich mit: Diese Beobachtung ist Ausgangspunkt der von Astrid Wege kuratierten Ausstellung »Mehrfach belichtet / Multiple Exposure«. Die beteiligten KünstlerInnen verdichten vorhandene mediale Inszenierungen und verknüpfen das Zusammenspiel von medial geprägten und erlebten, vorgestellten und erinnerten Bildern und Versatzstücken teils mit einem biografischen Moment, das vorhandenen »Scripts« folgt und sich ihnen zugleich entzieht.
»Ende November bis Mitte Januar 2004 läuft diese kleine, feine Gruppenausstellung in der Innsbrucker Galerie im Taxispalais. Einzelne Werke von Matti Braun, Ricarda Denzer, Jeanne Faust/Jörn Zehe, Katarzyna Jozefowicz, Rachel Khedoori, Philipp Lachenmann, Bruno Serralongue sind ausgesucht, die Situationen oder Bilder im Moment der Überlagerung zeigen. Die Gleichzeitigkeit von zwei sich möglicherweise sogar ausschließenden Zuständen kommt hier also ins Bild, z.B. in Denzers Video, in dem verschiedene Personen die Geschichte einer leerstehenden Wohnung imaginieren, oder Matti Brauns Video-Rekonstruktion zu dem Leben von Silvio Gesell.
?Mehrfachbelichtung? ist der fototechnische Terminus, ?Überlagerung? der naturwissenschaftliche - beide bezeichnen eine unwirkliche Konstruktion, die in den künstlerischen Werken eine bemerkenswerte Bildwirklichkeit erhält. (Sabine B. Vogel, kunst&bücher 01/2004)
Frankfurt/Main 2004, 72 Seiten, ca. 36 FarbAbb., 24 x 16,5 cm, broschiert
ISBN 978-3-936919-73-8