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Mit diesen Aufzeichnungen möchte Thomas Neumann die Stimmung im März 2011 für sich einfassen und die mediale Realität der Katastrophe in Japan festhalten. Die Fotografien sind seinem Alltag dieser Tage entnommen, die Nachrichten stammen aus Newstickern verschiedener Internetseiten.
Draußen ist Frühling. Die ersten warmen Strahlen des Jahres. Und wie jedes Jahr eine euphorische Stimmung.
Dennoch in diesen Märztagen dröhnen unglaubliche Nachrichten in meinen Kopf. 11. 3. 11. Die Katastrophe in Tohoku. Orte, in denen ich war, Gegenden, durch die wir gefahren sind. Das Meer, die Berge sehe ich vor mir. Den kühlen Wald im Sommer. Die nördliche Einöde im Winter. Nun drängen Opferzahlen, Millisievert, Regierungssprecher in mein Ohr. Mails mit erstaunlichen Formulierungen kommen rein. Panischer Optimismus. Widerwillig begreife ich. Ich bin hier, nicht dort. Mein Alltag keine Katastrophe, vielmehr der satte Frühling. Zeitig dieses Jahr. Die Blüten explodieren in rosa und weiß. Entlang am Dreck der Nebenstraßen. Ein Supermarkt. Dann auf die Autobahn. Vorher nicht beachtete Zeichen an der Wand. Ich fotografiere, um mich zu vergewissern, dass die Dinge sind wie sie sind.
Thomas Neumann, 1975 in Cottbus geboren / Studium an der Kunstakademie Düsseldorf / Fotografie, Video und Installationen / zahlreiche Ausstellungen und Projekte / Mitglied der Künstlergruppe Fehlstelle / Katalogbeteiligungen und eigene Publikationen: "1984 News from Utopia" (2003), "Pictures from Utopia" (2006), "Kongress der Futurologen" (2007) / lebte 2 Jahre in Tokio.
Berlin 2011, 128 Seiten, 50 Farb-Fotos, 14 x 20 cm, broschiert
ISBN: 978-3-86895-164-6