Kirsten Pieroth bedient sich alltäglicher Gegenstände, Situationen oder Abläufe, löst diese aus ihrer ursprünglichen Umgebung heraus und setzt sie in andere Zusammenhänge. Dieser Transfer führt zu einer Irritation in der Deutung der Wahrnehmung: die einzelnen Dinge, die wir in der Regel aufgrund ihrer Form, Funktion oder ihres Gebrauchs identifizieren, bieten uns nicht mehr die ihnen zugesprochene, die gewohnte, Perspektive an, sondern multiplizierte Lesarten, ihnen fremde Verweissysteme und widersinnige Sinnverknüpfungen.
Die Ausstellung in der Galerie der Secession bietet erstmalig einen umfassenden Überblick über die Arbeiten der letzten Jahre. Anwesenheit und Abwesenheit, gedankliche und physische Distanzen, die Verbindung zwischen Orten und die Spannung zwischen einer buchstäblichen und abstrakten Zeichenhaftigkeit der Sprache bilden thematische Felder innerhalb der gezeigten Werke.
Hrsg. von Secession; mit Texten von Matthias Herrmann und Jan Verwoert.
Frankfurt/Main 2006, 36 Seiten, 14 farb. Abb., 29,5 x 21 cm, broschiert, deutsch/englisch
ISBN 978-3-86588-105-2