McCue, Linda
Liber Oppositorum
Liber Oppositorum.
Schönheit als Zitat
Die neuen Arbeiten von Linda McCue spielen mit der Möglichkeit des Bildes im Bild. In ihren Zeichnungen, Aquarellen und Ölgemälden finden sich exakte Abbildungen von Fotografien entlegener Orte, volkskundlichen Gegenständen und eigenen Arbeiten der Künstlerin, die keinen funktionalen Zusammenhang, sondern ein offenes Referenzsystem bilden.McCues technische Perfektion erinnert an die Tradition der Trompe-l??il-Malerei, doch in diesem Fall geht es nur um angedeutete Täuschung. Es ist ganz offensichtlich, dass es sich um Zeichnungen von Fotografien handelt, auf denen beispielsweise Plattenbauten in Vietnam zu sehen sind. Dazu bilden ein Fächer oder Esstäbchen einen assoziativen Bezug, der beinah unangenehm folkloristisch wirkt. Die Gegenstände bilden in ihrer Makellosigkeit einen Gegensatz zu dem verfallenen Slumgebäude. Schönheit erscheint als Zitat und als solches umso wehmütiger und schmerzhafter. (Julia Mummenhoff).
Mit Beiträgen von Jens Asthoff, Beth Dermody und Peter Riedlinger.
Frankfurt/Main 2006, 48 Seiten, 23 Abb., 21,5 x 17,5 cm, gebunden, Deutsch/Englisch
ISBN 978-3-86588-350-6