Dies ist nicht die erste Publikation, die sich mit dem Sammler Karl Ströher und seiner Sammlung beschäftigt. Es ist allerdings die erste, die versucht, insbesondere der Persönlichkeit und der Motivation Ströhers aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und mit Hilfe von Zeitzeugenberichten auf die Spur zu kommen. Karl Ströhers Traum war es, seine umfangreiche Sammlung zu stiften und in einem eigenen, dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt angegliederten Museumsbau der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Dass dieser Wunsch unerfüllt blieb, hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Wirken Ströhers, dessen Rang in Deutschland dem der großen Sammler seiner Zeit wie Bernhard Sprengel, Wolfgang Hahn und Peter Ludwig ebenbürtig ist, weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden ist. Seine Sammlung, die erst Ende der sechziger Jahre mit dem Erwerb der Pop-Art-Kollektion des amerikanischen Samlers Leon Kraushar und dem »Block Beuys« jene Form angenommen hatte, die ihren internationalen Ruhm zu begründen vermochte, wurde bald nach seinem Tod 1977 auseinander gerissen. Vor diesem Hintergrund schien es an der Zeit, diese ungewöhnliche Sammlergestalt wieder ins Bewusstsein zu heben, die Geschichte seiner Privatsammlung ausführlicher als bisher geschehen darzustellen und sich mittels dieser Geschichte der Persönlichkeit Karl Ströhers anzunähern.
Hrsg. von Katrin Sauerländer in Zusammenarbeit mit dem MMK ? Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main; mit Textbeiträgen von Eduard Beaucamp, Andreas Bee, Silke Hohmann, Caterina Maderna, Hans-Jürgen Müller, Katrin Sauerländer, Heiner Stachelhaus, Franz Erhard Walther sowie Interviews mit Götz Adriani und Rudolf Zwirner.
Frankfurt/Main 2005,Revolver, 208 Seiten, 184 Abb., , 25 x 19,5 cm, gebunden
ISBN 978-3-86588-151-9