In einer installativen Anordnung agieren Portraets, eine grosse Folie und eine Skulptur als Protagonisten einer urbanen Szenerie. Eher Berlin-Kreuzberg als Hamburger Innenstadt bietet sich dem Besucher ein Setting aus unterschiedlichen Zeichen- und Bedeutungsebenen: Türkischer Kulturverein, Ratsherrensaal, betonierte Fussgängerpassagen, städtische Parkanlagen, belebt von Imamen, jugendlichen Straftätern, Uptown-Hipstern, beflissenenen Studentinnen und kleinkriminellen Gemüsehändlern. Kopftuch, Fez und Palastinensertuch sind nicht mehr eindeutig als religiöses, ideologisches oder modisches Signal zu deuten. Die tafelbildähnliche Grosscollage ?Pasaji Cicek? (2008) schwingt auf einer Amplitude zwischen Graffiti und Altarbild.
Tjorg Douglas Beer wurde 1973 in Lübeck geboren und hat an der HfbK Hamburg sein Diplom in bildender Kunst u.a. bei Werner Buettner gemacht. Einzelausstellungen von Beer zeigten u.a. Mitchell-Innes & Nash/New York, Patricia Low Contemporary/Gstaad, Karlheinz Meyer/Karlsruhe, das Kunsthaus Hamburg und das Contemporary Art Institute/Sapporo. Gruppenausstellungen zeigten Beers Arbeiten u.a. bei BoundLES/New York, im Bonner Kunstverein, im Heidelberger Kunstverein, bei Space Other/Boston, im Hokkaido Museum of Modern Art/Sapporo, im Leopold-Hoesch-Museum/Dueren, im Hamburger Kunstverein.
Berlin 2008, Revolver Publishing, 62 Seiten, zahlr. Abb., 28 x 22 cm, broschiert
ISBN 978-386895-000-7