»P: wie Bernt, Bernhardt der Tapfere, Bernhardiner, nach Bernhard von Clairvaux geprägter Name der Zisterzienser, großer Kopf, kurze Schnauze, überhängende Lefzen, Hängeohren, kräftige Gliedmaßen und breite Pfoten; -Innen: weiblicher Zweig oder Reformgruppe des Ordens, Berninpass (siehe Alpenpässe); Rufnamen: Effend el Bennd, Duracell mit dem Kupferkopf, Benn-di, zweiter Kopf der Künstlergemeinschaft Standpunkt, Bernadette, Burnt, mit zehn Jahren auf dem Tennispatz: Minimac; nennt sich selbst Dnreb.«
»Ist jemand, der sich das Standbein bricht, aber das Spielbein eingipst, ein Simulant? Er hat ja wirklich was am Bein. Zudem liegt, wer auf dem Standbein nicht mehr stehen kann, nicht falsch, wenn er das Spielbein durch Gips zur stabilen Stütze macht. Der Vorwurf der Vorspiegelung falscher Tatsachen bleibt gegen so jemand natürlich trotzdem bestehen. (...) Bernd Krauß spielt also ein doppeltes Spiel: Da er seine Einzelarbeiten nie als eigenständige ?Werke? setzt, sind sie auf die Stützkonstruktion ihres Installationskontextes angewiesen - so wie ein Standbein, das nicht von selbst steht, eben eine Stütze braucht. Da die Arbeiten wiederum in den Kontexten, in die Bernd Krauß sie stellt, nie aufgehen, genießen sie die relative Autonomie eines durch das Eingipsen des Spielbeins susendierten Standbeins. Ohne Zweifel eine gewiefte Taktik.« (Jan Verwoert, Springerin, Band IV, Heft 1, 1998)
Bestandteil einer neunteiligen Dokumentation zu »Ein Treppenhaus für die Kunst VIII« im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Hannover (Sept. 2003 - März 2004); hrsg. von Bernd Krauß & Daniel Pies (deutsch)
Frankfurt/Main 2004, 23,5 x 16,5 cm, 14 S., 42 Abb., geheftet
ISBN 978-3-936919-90-5