Die Publikation dokumentiert die vom Bonner Kunstverein zusammengestellte erste konzentrierte Übersicht über das vielschichtige Werk des in Frankfurt a. M. lebenden Künstlers Udo Koch (*1958). Kochs Arbeiten in der Neugierdisziplin ?Kunst? lassen sich als kalkulierte Formforschungen charakterisieren, die sich einem begrenzten Stück Fläche oder dem Raum gegenüber so verhalten, als sei es das Ganze. Thematisiert werden in erster Linie Zwischenräume und damit die Form eines vermeintlichen Nichts. Dem Umriss wird dabei eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Die Kontur ist Anlass und Gegenstand der Zeichnungen. Aus ihr wird ein Gespinst aus feinen Linien geknüpft. Zugleich entfaltet Koch aus dem Umriss ein methodisches Vorgehen, das auch seinen plastischen Arbeiten aus Gips zugrunde liegt. Mit Hilfe diverser Konstruktionsweisen wie Spiegelungen, Drehungen oder Verschiebungen geraten Kochs entindividualisierte Formfindungen zum Modell eines Nachvollzugs der spielerischen Evolutionskräfte der Natur. Besonders in seinen wandfüllenden Zeichnungen der vielfach multiplizierten und aufgefächerten Zimmerpflanze Clivia lässt sich sein Interesse an dynamischen Wachstumsstrukturen ablesen. Das erstellte Bild zeugt vom Vertrauen auf eine Visualität, die mit dem Staunen einsetzt, sie liefert den Anstoß zur anschauenden Erkenntnis.
Bonner Kunstverein (3. März - 25. April 2004); mit einem Textbeitrag von Harald Uhr (deutsch/englisch)
Frankfurt/Main, 23,5 x 17 cm, 80 S., 60 Abb., Broschur mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-937577-37-1