?Nach Jahren intensivster Produktion wurde nur allzu deutlich, daß mir ein Talent, jedes größere Vermögen zur Dichtung abgeht. Aus dieser Nicht-Begabung schöpfend, findet das Zusammengehen von Psychasthenie und Dilettantismus Ausdruck in einer Reihe von Gedichten, die angesichts eines am Verlust gestimmten Tones, einer Partitur des Vergeblichen, mehr als alles andere Erregung verkörpern, Dysphorie und Überdruß. Wollen diese mit dem Lärm, den sie machen, die Angst vertreiben, welche der Dichtung (in meinem Fall) vorausgeht, leuchtet als ihre entfernte Möglichkeit: die abgeräumte Bühne, die letzten Ausdünnungen und Schwundstufen des Wirklichen - jene Hoffnung auf Leere, die allein meinem Denken das Fürchten lehrt und zugleich immerwährende Ruhe verspricht.?Thomas Knöfel
Gedichte (deutsch); Revolver Renegat, Bd. 031212
Frankfurt/Main, 23,5 x 16,5 cm, ca. 96 S., Broschur
ISBN 978-3-936919-83-7