»Michael Kerkmann - bekannt als langjähriger SPEX-Redakteur, -Mitarbeiter und -Fußballspieler - nimmt mit seinem Buch ?Arsenal? eine Perspektive auf den Fußballsport, seine Fankultur und seine mediale Repräsentation ein, die zwar von inniger Leidenschaft und Faszination getragen, dem Sog des Spektakels zugetan ist, die aber gleichwohl die gesellschaftlichen Subtexte dieses Sogs mitliest und bedenkt. In den letzten drei Jahren hat Kerkmann Fußballbilder aus überregionalen und internationalen Tageszeitungen gesammelt, dann für ?Arsenal? eine Auswahl getroffen, mit eigenen Fotis kombiniert und parallel zum Buchprojekt eine Ausstellung realisiert (...).
Der Begriff ?Arsenal?, so erläutert Michael Kerkmann den Buchtitel, verweist ?zum einen auf die ?kriegerische? Dimension von Fußball, auf männliche Aggressionen sowie Taktiken und Strategien als ?Waffen? im Spiel zweier Mannschaften (...) andererseits steht er für die Bandbreite an typischen Verhaltensformen und spontanen emotionalen Gesten, die sich im Fußball immer aufs Neue wiederholen und sich in dieser unvergleichlichen Heftigkeit außerhalb des Systems Fußball nur selten ereignen.? (...)
An keiner Stelle wird Fußball gesellschaftlicher Modellcharakter unterstellt oder seine bereits umfassend interpretierte Bilderwelt neu erklärt. Michael Kerkmann zeigt vielmehr, wie in einem guten (Fußball-)Foto bedeutungsstiftendes Potenzial und eine für sich selbst stehende, nicht erläuterungsbedürftige Schönheit zusamenkommen können.« (Peter Abs, in: SPEX 06/2004)
Frankfurt/Main 2004, Revolver, 155 Seiten, ca. 180 Abb., broschiert
ISBN 978-3-937577-81-4