SARA HUGHES? (geboren 1971 in Vancouver) andauerndes Interesse gilt dem, was wir sehen und wie wir sehen. Ihre raumfüllenden Installationen erforschen ?die Art und Weise, wie wir uns visuell auf bestimmte Strukturen, Codes oder Zahlen einlassen? (Hughes).
Angesichts der Flut von Medien, die uns die Welt ?erklären? und sie gleichzeitig regulieren, interessiert sich Hughes vor allem für visuelle Strukturen, die Informationen transportieren und in den Medien häufig die Form von statistischen Grafiken annehmen.
In Feedback Runaway untersucht sie, wie wir mit der Überfülle von statistischen Informationen umgehen und verwandelt den Ausstellungsraum in ein Abbild der visuellen Reizüberflutung unserer hektischen Zeit. Ihr Ausgangsmaterial ? die statistischen Zahlen ? entnimmt die Künstlerin einer Reihe unterschiedlichster Quellen, so dass ihre buntfarbigen, auf Leinwand gemalten Tortengrafiken visuell gleichermaßen ansprechend so unterschiedliche Inhalte wie z.B. eine Terror-Statistik und eine Cosmopolitan-Umfrage zum ?sexiest man alive? darstellen.
Die ebenfalls auf Leinwand gemalten Säulengrafiken sind proportional exakte Umsetzungen tatsächlicher Börsenindices, die Hughes über 14 Monate hinweg an jedem Monatsersten dem Wirtschaftsteil der FAZ entnommen und mithilfe eines Excel-Programms umgerechnet hat.
Mit den zahlreichen, aus ihrem ursprünglichen Kontext entfernten und bunt durcheinander gewürfelten visuellen Abbildern teils wichtiger, teils trivialer numerischer Inhalte, die in der Ausstellung gleichberechtigt um die Aufmerksamkeit des Betrachters konkurrieren, wird Sarah Hughes? Installation zu einem Ort, an dem Bedeutung gleichermaßen entsteht wie verloren geht. In Feedback Runaway geht es aber auch um die Botschaften und Signale, die durch die Interaktion von Form und Farbe erzeugt werden, und so transportiert Sarah Hughes? Arbeit auch Reminiszenzen an die Bauhaus-Schule, an Kandinsky oder an die Malereien von Josef Albers, der ? wie Sara Hughes dies auch tut ? auf der Rückseite seiner Quadrat-Bilder stets akribisch deren ?Quelle? vermerkte.
The publication documents and discusses the installation works of Sara Hughes from the past seven years. Her work has an ongoing concern with 'what we see' and 'how we see' and she is interested in the structures via which information gets transacted; particularly in relation to our media saturated world that has become mediated and regulated by information flow. Her current projects investigate imagery and data relating to patterns of behaviour and configurations of spectacle and national identity as portrayed through the use of colour, consumerism and propaganda.
SARA HUGHES (* 1971) Studied at Elam School of Fine Art in New Zealand, completing an MFA in 2001. She has been selected to participate on a number of residencies including the Frances Hodgkins Fellowship, University of Otago, Dunedin and The International Studio and Curatorial Program , New York. Currently she is an artist in residence at the Künstlerhaus Bethanien in Berlin.
Berlin 2009, Revolver VVV, 64 pages, ill., 24 x 28 cm, Softcover, Deutsch/Englisch
ISBN 978-3-86895-045-8