Die Psyche der Menschen, der Spannungsbogen des gegenseitigen Verstehens und Nicht-Verstehens sowie die Frage nach kulturellen Differenzen bestimmen die Arbeiten und das Denken der niederländischen Künstlerin Mathilde ter Heijne (*1969).
Ihr Thema ist die Selbstaufopferung für die eigenen wie propagierten Ideale, für die Liebe oder für die eigene Nation. Distanziert und kompromisslos arbeitet sie an den Grenzen von gesellschaftlichem und individuellem Handeln und kulturellen Differenzen. So untersucht sie den Begriff und die Erwartung der Liebe in unterschiedlichen geographischen Weiten, die Integrationsversuche in unseren westlichen Breitengraden oder wie weit Dogmatismen in der Politik sich auf das individuelle Handeln auswirken.
Ter Heijne verknüpft Fiktion und Dokumentationsmaterial zu einer brüchigen Narration. Diese benutzt sie, um den Betrachter in ebenso instabile Realitäten zu involvieren. Die Kunst bietet hier die nötige Alltagsdistanz, die es ermöglicht, die Konfrontation aufrecht zu erhalten.Eine umassende Dokumentation von Mathilde ter Hejnes Werk mit Gesprächen zwischen der Künstlerin und Elisabeth Bronfen, Azza El-Hassan, Peter Friedl, Gertud Hardtmann, Gunnar Heinsohn und Margarethe von Trotta über Leben, Liebe und Tod, institutionalisiertes Töten, Selbstaufopferung und kollektive Psychose.
Frankfurt/Main 2002, 180 Seiten, ca. 120 Abb., 22 x 17 cm, broschiert
ISBN 978-3-936919-11-0