Groß, Sabine
Kunst muss aus der Stille kommen
Für die Ausstellung und den zweiten Band in der NBK-Reihe »critic's choice« wählte die Dozentin und Kunstkritikerin Nicola Kuhn die Künstlerin Sabine Groß aus. Gestützt auf das bisherige Werk der Künstlerin lässt sie die Hinterfragung der Rolle des Kritikers in den Hintergrund treten und konzentriert sich auf das Verhältnis von Kunst und Betrachter als »Grundlage jeglicher Kunstkritik«.
Der Konzeptkünstlerin Sabine Groß geht es in ihren Arbeiten überwiegend um Wahrnehmungsphänomene. Was sehen wir, hat sich die Künstlerin als Ausgangsfrage gestellt. Warum sehen wir? Wie sehen wir? Und wie werden im Kopf die Bilder wieder zusammengesetzt? Sie interessiert sich einerseits für Erkenntnisse über Verhaltensmuster zwischen Produzent und Rezipient aus Sicht der Wahrnehmungsphysiologie, anderseits für das Verhältnis von Kunstbetrachtung und dem Marktwert des Werkes.
Ausgangspunkt der mehrteiligen Installation für den Neuen Berliner Kunstverein bilden zwei Hauptwerke der Klassischen Moderne, Vincent van Goghs »Sternennacht« von 1889 und Edvard Munchs »Schrei« von 1893, deren bildnerische Mittel sich im Laufe der von Sabine Groß eingespielten Animationsfilme verselbständigen.
Neuer Berliner Kunstverein; cahiers critiques 2; critic?s choice: Nicola Kuhn; mit Textbeiträgen von Wolf Singer, Alexander Tolnay und einem Gespräch zwischen Nicola Kuhn und Sabine Groß(deutsch)
Frankfurt/Main, 33 x 24 cm, 50 S., 88 Abb., Broschur
ISBN 978-3-86588-061-1