Eine Bahn weißen Papiers vor einer weiß getünchten Wand. Doch wider Erwarten war an jenem trüben Wintermorgen eine große Bandbreite von Grau-, Braun- und Violett-Tönen zu sehen, die Textur der Wand, ein Spiel von Licht und Schatten zwischen den Papierschichten. Janine Gerber führt dem Betrachter vor Augen, wie ungenau Gesehenes oft beschrieben wird. Und sie weist auf die Kurzlebigkeit von Sinneseindrücken hin: Plötzlich riss der Himmel auf, die Sonne erhellte den Raum, und die beschriebenen Farbtöne veränderten sich gravierend.
Janine Gerber lädt dazu ein, anhand ihrer Arbeiten die eigene Wahrnehmung und deren Subjektivität genussvoll zu erkunden: das Verweilen des Blicks, die Reise des Auges über Formen, Farben, Flächen und durch den Raum. Denn Weiß ist nie nur Weiß. (Stefan Dupke, Kurator und Kulturmanager, Hamburg)
A length of white paper in front of a white washed wall. But surprisingly, on that gloomy winter morning, a wide spectrum of gray, brown, and purple tones were on show: the texture of the wall, the interplay of light and shadow between the layers of paper. Janine Gerber makes the viewer realize how imprecisely the visual is often described. And she draws attention to the ephemerality of sensory impressions: suddenly the clouds drew apart and the sun lit up the room, leaving the color tones markedly transformed.
Janine Gerber also invites viewers to take pleasure in exploring their own perception and its subjective nature through her works: the lingering of the gaze, the eye?s journey over the forms, colors, and surfaces, and through the space. Because white is never just white. (Stefan Dupke, Curator and Cultural Manager, Hamburg)
Berlin 2014, 28 Seiten, ill., 19,5 x 19,5 cm, broschiert, Deutsch/EnglischISBN 978-3-86895-331-2