BEHIND THE SCENES

Matthias Baus und Katherine Newbegin sind Spurensucher und Fährtenleser.

Während Baus das Universale im Antlitz eines Menschen sucht und in den Augen ganze Welten erschließt, fotografiert Newbegin menschenleere Räume in jedenfalls scheinbar verlassenen halböffentlichen Gebäuden wie Hotels und Sanatorien.

Die beiden Positionen verbindet die Beharrlichkeit und die hellwache Geduld des Jägers, mit der sie das Objekt ihrer Begierde umkreisen, um in dem einen richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken.

Der Essay von Barbara Steffen, Kuratorin an der Albertina in Wien, eröffnet Zugang zu den ganz unterschiedlichen Bildsprachen und Arbeitsweisen der Künstler und begleitet ihren Blick hinter die Fassade, die Inszenierung menschlicher Existenz. Newbegin nähert sich ihren Objekten, in denen sie oft tagelang in den zumeist heruntergekommenen Gebäuden des ehemaligen Ostblocks aber auch verschiedener Bundesstaaten der USA campiert. Baus geht bis auf wenige Zentimeter mit dem Objektiv an sein Modell heran, nachdem er es vorher lange aus der Entfernung studiert hat. Weder Baus noch Newbegin verändern jedoch etwas an den vorgefundenen Orten oder Menschen. Verblüffend ist gerade in der Gegenüberstellung der beiden Positionen die jeweils souveräne Beherrschung des Spiels mit unserer Erwartungshaltung Fotografie sei die nicht manipulierbare Darstellung der realen Welt.