Im Neuesten Weltgerichtstriptychon stehen die Stadt und die Welt erneut vor Gericht. Anders als beim Weltgerichtstriptychon von Bosch ist seine Topografie eine radikal säkulare. Die räumlichen Koordinaten der zeitgenössischen KosmopolitInnen, die durch die Auseinandersetzung mit dem Neuesten Weltgerichtstriptychon zu Sinnen kommen soll, sind nicht länger die Schöpfung, der Himmel und die Hölle, sondern die Stadt, der Staat und das ?Empire?. Ist die Vertreibung das Schicksal der ?Multitude?? AntigentrifizierungsgegnerInnen besetzen Häuser, die Occupy-Bewegung besetzt Plätze und Parks, aber das letzte Bild, das uns bleibt, ist das Bild ihrer Vertreibung. Muss es so sein? Wie könnte eine gerechtere Welt entstehen, wenn wir den Glauben an einen Tag des Jüngsten Gerichts verloren haben? Dieses Buch dokumentiert die Ausstellung in der Akademie der bildenden Künste Wien mit Bildern und Texten von Alice Creischer, Andreas Siekmann, Ina Wudtke, Maru?a Sagadin, Herman Asselberghs und Dieter Lesage.
In The Very Last Judgement Triptych, the city and the world once again face final judgment. Unlike Bosch?s Last Judgment Triptych, its topography is a radically secular one. The spatial coordinates of contemporary cosmopolitans, which The Very Last Judgement Triptych is intended to bring to mind, are no longer the Creation, Heaven and Hell, but the city, the state and the ?Empire?. Is expulsion the faith of the Multitude? Anti-gentrification activists squat buildings, the Occupy movement occupies places and parks; but the last image we see is the image of their expulsion. Does it have to be like this? How can a more just world come into existence if we have lost faith in the prophecy of a Judgment Day? This book documents the exhibition in the Academy of Fine Arts Vienna with works and texts by Alice Creischer, Andreas Siekmann, Ina Wudtke, Maru?a Sagadin, Herman Asselberghs and Dieter Lesage.
Dieter Lesage (Hrsg.)
Berlin 2014, 248 Seiten, zahlr. Abb., broschiert, Deutsch/EnglischISBN 978-3-95763-097-1