Das ehemalige »Haus des Lehrers« und die Kongresshalle am Alexanderplatz wurden 1964 von Hermann Henselmann erbaut. Das Gebäudeensemble galt als Musterbeispiel der DDR-Moderne, 13 Jahre nach der Wiedervereinigung wird es nun einem Gesamtumbau unterzogen, teilweise entkernt und nach Richtlinien des Denkmalschutzes restauriert. Von diesem Ort aus lassen sich die Veränderungen der architektonischen Beziehungen öffentlicher Räume im Urbanen, sowie die verkleidende Funktion von Architektur neu untersuchen.
Die Wechselwirkung zwischen Raumgestaltung und Raumwahrnehmung der Bauten (als Kulisse für Film, Medien oder Werbung), aber auch künstlerischen Zwischennutzungen, die sich auf die jüngst vergangene DDR-Geschichte beziehen, bilden den Schwerpunkt dieser Publikation. Der Reader entwickelt dabei in Texten und Bildern unterschiedliche Schnittmuster, Wegweiser oder Vorort-Recherchen zum Verhältnis von Dekoration und Formalismus. Zugleich geht es in begleitenden Essays um Fragen nach Gestaltung, Archivierung, Mediatisierung und Geschichtsschreibung von modernistischer Architektur.
Kartographie einer Architektur am Beispiel vom Haus des Lehrers Berlin: zwischen Kunst, Verkleidung, Projektion und Werbeträger; Reader, hrsg. von Bettina Allamoda; mit Textbeiträgen von Stephan Heidenreich, Harun Farocki, Annett Gröschner, Claus Löser, Hanne Loreck und André Meier.
Frankfurt/Main, 128 Seiten, ca. 100 Abb., broschiert mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-936919-72-1